Geburtsgeschichte Charlotte

Dies ist meine 4 Schwangerschaft, Lukas 15 Jahre (Krankenhausgeburt), Laura 13 Jahre (Krankenhausgeburt), Sophie 10 (Jahre Hausgeburt mit Regina), und nun hatte sich nach 10 Jahren Pause noch unser kleines Mädchen angekündigt.
Schon in der 6. SSW stand für uns fest, dass wir auf jeden Fall wieder eine Hausgeburt planen und ganz klar wieder mit Regina. Sie hat auch unserer Sophie schon auf die Welt geholfen (damals ihre 1. Hausgeburt).
Also habe ich in der 8 SSW Kontakt zu Regina aufgenommen und mit ihr alles Wichtige besprochen. Sie hat die Vorsorgeuntersuchungen bei mir gemacht, incl. Blutabnahme, Urinkontrolle, CTG, Herztöne, Bauchmessung und die sehr wohltuende und entspannende Fußreflexzonenmassage. Gerade wenn man noch weitere Kinder hat, oder einfach nicht endlos in einem Wartezimmer einer Arztpraxis warten möchte, sind ihre Hausbesuche einfach nur erleichternd. Heute ist Pfingstmontag, 28.05.2012, 9 Tage nach dem errechneten Geburtstermin.
Seit gut einer Woche „wehe“ ich mehr oder weniger stark vor mich hin. Schon mit einem ordentlichen Zwicken im Bauch, aber meiner Meinung nach nicht genug um ein Kind damit zu bekommen. Vorgestern war Regina da, um die Wehentätigkeit zu überprüfen und siehe da, da waren welche. Auch der Befund zeigte: Muttermund ist 2 cm geöffnet (was natürlich gar nichts heißt). Aber sie musste ja irgendwann demnächst das Licht der Welt erblicken.
Doch heute morgen um 8 Uhr begann sich der Schleimpfropf zu lösen. Ich verständige daraufhin Regina, die dann so gegen 11 Uhr nach mir schaute: Befund: Muttermund war 5-6 cm auf (eigentlich ein Geburtsbefund lt. Regina), aber mein bisschen „Zwicken im Bauch“ reichte beim Besten Willen immer nicht aus um mein Mädchen zu bekommen.
Regina fuhr wieder und mein Mann, die Kinder und ich machten uns noch einen schönen weiteren Tag. So dachten wir zumindest. Ich rechnete nämlich erst damit, dass es nachts richtig los ging, aber dann mit Macht.
Wir aßen zu Mittag, gingen spazieren und machten ein Schläfchen, von dem ich dann gegen 14 Uhr mit einem deutlicheren Ziehen erwachte. Erst mal Kaffee trinken dachte ich. Stärkung ist bestimmt wichtig und siehe da: alle 15 Min. ca Wehen, dann alle 8 Min. und dann rief ich gegen 15 Uhr Regina an. Sie meinte, dass sie sofort käme und war auch prompt 20 Min später da. Wir (mein Mann, Regina und ich) bereiteten im Schlafzimmer alles vor. Regina holte ihre Sachen aus dem Auto, mein Mann sorgte für die Getränke und ich beobachtete von meinem Pezziball aus das Geschehen. Die Wehen kamen immer noch so alle 7-8 Min. und alle 4 Min. noch so ein leichtes Nachziehen. Das dachte ich zumindest, da diese deutlich leichter waren. Dabei hatte sich der Abstand wohl einfach schon verringert, trotzdem war es aber super auszuhalten. Ehrlich gesagt habe ich bis ca. 30 Min. vor der Entbindung nicht geglaubt, dass unsere Maus wirklich schon bald da ist. Die Wehen war so gut und erträglich, dass ich Regina immer wieder fragte, ob ich nicht doch noch einen Rizinuscocktail trinken sollte, da ich Angst hatte die Wehen wären zu schwach, oder könnten gar wieder weg gehen. Regina beruhigte mich immer wieder und versicherte mir, dass diese Wehen vollkommen ausreichend wären.
Zum Veratmen der Wehen stellte mich immer an den Wickeltisch und stützte mich auf. Die Schwerkraft tat mir wirklich gut. Zum Ausruhen thronte ich dann immer wie „Queen Mum“ auf meinem Pezziball und fragte meinen Mann, ob es ihm auch noch gut ginge. Er machte das auch wirklich super. Er hielt sich dezent im Hintergrund, saß auf unserem Bett, ließ Regina und mich machen, war aber immer da, wenn wir etwas brauchten.
Regina massierte während meinen Wehen immer mein Kreuzbein und achtete darauf, dass ich richtig atmete.
Kurz vor 18 Uhr ging ich noch einmal zur Toilette in der Hoffnung dass dort die Fruchtblase platzt, aber wie sollte es sein. Kaum zurück im Schlafzimmer machte es während der nächsten Wehe „platsch“ und alles landete auf dem Boden. Ich konnte nicht so schnell schauen, wie Regina alles beseitigt hatte und meinte wir können jetzt gerne aufs Bett umziehen, da die Presswehen wohl unmittelbar bevor stünden. Noch immer konnte ich es gar nicht glauben, da ich mich auf viiiiieeeellll mehr Schmerzen eingestellt hatte.
Aber sie behielt recht. Während der nächsten Wehe die nun ca. alle 2 Min kamen, meinte Regina ich darf gerne schon mitschieben. Allerdings traute ich mich nicht so recht. Aber dann bei der nächsten habe ich meine ganze Kraft zusammengenommen und nach 3 Presswehen war unsere kleine Prinzessin geboren. So sanft, so ruhig, so harmonisch.
Sie war wunderschön, kein bisschen Blut war zu sehen, keine Käseschmiere, nur naß war sie ein bisschen. Sofort kam ein erster Schrei und 10 min später lag sie an meiner Brust und saugte.
20 min. später durften nun auch endlich unsere gespannten Kinder ins Schlafzimmer und ihre neue kleine Schwester begrüßen. Sie waren solange unten im Wohnzimmer und lenkten sich mit fernsehen ab. Der Jubel war groß als Regina ihnen Bescheid gab, dass sie nun kommen durften.

Nach dem ersten „HALLO“, einigen Tränen, und großem Staunen versorgte Regina zuerst die Kleine und dann mich. Alles war „heil“ geblieben und ich hatte mal wieder kein Risslein (was bei meinen Krankenhausgeburten deutlich anders war). Ich fühlte mich sehr gut und konnte auch sofort aufstehen.
Auch unserer Maus ging es hervorragend: 18:34 Uhr kam Charlotte mit 3600g, 52 cm und 32 cm Kopfumfang zur Welt.

Diese Geburt war ein Traum. Sie war unkompliziert, entspannt, sicher, bewegend, einfach, liebevoll und vor allem beschützt durch eine sehr gute Hebamme, die weiß was sie kann, soll und darf und mit sehr viel Menschlichkeit neuen Menschen auf die Welt hilft.

Vielen Dank Regina