Geburtsbericht Emilia (Mama)

05.09.2021

Im Januar 2021 wurde unser Traum endlich wahr! Wir waren wieder schwanger und freuten uns unglaublich über das kleine Wunder, dass in meinem Bauch wachsen würde.

Eine Freundin plante bereits seit mehreren Monaten eine Hausgeburt. Zu Beginn konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen aber mit der Zeit fixte mich diese Idee so an, dass es im Januar bereits feststand: ich würde gerne zu Hause entbinden. Aber mit wem?

Über das Internet fand ich Regina und ich meldete mich direkt telefonisch bei Ihr. Schon nach 5 Minuten unseres ersten Treffens wusste ich: Das wird klappen! Mit dieser tollen Hebamme und Frau entbinde ich! Auch dein Papa, der zuvor noch etwas skeptisch gewesen war, war nach dem ersten Termin begeistert und stand voll hinter mir!

Die Schwangerschaft verging wie im Flug und ich freute mich schon mit jeder Faser meines Körpers auf die Geburt und darauf unser kleines Mädchen endlich kennenzulernen.

Zur Unterstützung während der Schwangerschaft hatte ich wunderbare Hebammen, Osteopathen, Ärzte und Heilpraktiker an meiner Seite, die mich in meinem Hausgeburtswunsch immer weiter unterstützt haben und mich nie daran zweifeln haben lassen, dass ich das schaffen würde! Ich war unglaublich gestärkt und richtig positiv!

Am 5.9 sollte es endlich soweit sein. Am Morgen um ca. 4:30 Uhr bemerkte ich erste Wehen im Abstand von ca. 8-15 Minuten. Um ca. 6 Uhr weckte ich deinen Papa mit den Worten: „ Papa, wach auf- dein kleines Mädchen macht sich auf den Weg.“ Er war natürlich sofort hell wach! ?

Ganz entspannt rief ich Oma an und bat sie deine große Schwester abzuholen und noch etwas vom Bäcker mitzubringen.

Wir weckten Magdalena und schon eine halbe Stunde später waren dein Papa und ich alleine. Ich duschte ganz entspannt und wir frühstückten gemeinsam. Hier diskutierten wir nochmal über deinen Namen, einigten uns aber voller Vorfreude darauf, dass es bei Emilia bleiben soll.

Natürlich riefen wir auch Regina an, dass es vermutlich heute losgehen würde und in welchem Abstand meine Wehen bereits spürbar waren.

Mir ging es sehr gut und deshalb machten wir noch einen großen Spaziergang. Ab und an mussten wir stehen bleiben, wenn mich eine Wehe übermannte. Sie ließen sich aber gut veratmen. Zu keiner Sekunde zweifelte ich an unserer Hausgeburt oder das irgendetwas nicht klappen würde.

Wir aßen zu Mittag und die Wehen kamen weiterhin nur zwischen 6 und 15 Minuten. Wir sahen ein bisschen fern und am Nachmittag, es war ein warmer, sonniger Tag, begann Papa im Garten Unkraut zu jäten ? Ich glaube diesen Anblick werde ich niemals vergessen. Papa kümmerte sich um das Unkraut im Garten und ich lag auf der Sonnenliege. Während den Wehen musste ich aufstehen und mich an die Hauswand lehnen, um die Wehen gut zu veratmen. Kaum waren die Schmerzen vorüber, legte ich mich wieder ganz entspannt auf die Sonnenliege. Irgendwie rückblickend ein herrlich kurioser Nachmittag.

Da es irgendwie nicht so richtig los ging, rief ich Oma an und bat sie darum, dass Magdalena über Nacht bei Ihr bleiben dürfte. Alle waren gut versorgt.

Immer wieder streichelte ich über meinen Bauch und sprach mir und dir Mut zu. Ich sagte, wie sehr ich mich auf dich freuen würde, dass ich dich als deine Mama immer beschützen und lieben werde und alles für gebe! Das wir die Geburt gut meistern werden und ich schon so neugierig auf dich bin!

Um 17:30 Uhr sollte es dann endlich ernst werden! Während einer Wehe platze die Blase.

Ich holte deinen Vater und ging ins Schlafzimmer um mich umzuziehen.

Für die Hausgeburt war alles vorbereitet und die überzogene Matratze lag im Flur. Hier veratmete ich dann die immer stärker werdenden Wehen. Der Druck nach unten wurde immer größer. Ich glaube ich hätte noch 1-2 Wehen länger gewartet aber deinem Papa wurde es zu heiß (Zum Glück!) und er rief postwendend Regina an. Sie würde sich sofort auf den Weg machen!

Die Pausen zwischen den Wehen wurden immer kürzer und ich spürte, dass es nicht mehr lange dauern konnte. Das der Muttermund bereits geöffnet war spürte ich.

Um ca. 18:15 Uhr war Regina endlich da. Dein Papa öffnete ihr entspannt die Türe und in diesem Moment spürte ich, dass es nun mit den Presswehen losgeht.

Ich konnte den Druck nicht mehr aushalten und war so froh, dass Regina jetzt da war um mich zu begleiten und zu unterstützen.

Ich war immer noch im 1. Stock im Flur und Regina erkannte sofort, dass uns nicht mehr viel Zeit bleiben würde.

Sie fragte mich ob ich lieber ins Schlafzimmer gehen will oder lieber nach unten ins Wohnzimmer. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich lieber im Wohnzimmer entbinden wollen würde. Die Vorstellung mich flach ins Bett zu legen behagte mir irgendwie nicht. Ich spürte, dass ich mich aufrecht oder auf allen Vieren wohler fühlen würde.

Diese Überlegungen dauerten fast nur Sekunden, denn ich wurde wieder von einer Wehe übermannt.

Irgendwie kam ich die Treppe hinunter. Dein Papa hatte den Wohnzimmertisch beiseite gehoben und Regina hatte die Matratze bereits hingelegt und versuchte noch schnell das Laken mit einer Abdeckung zu schützen. Das alles nahm ich nur schemenhaft wahr. Ich war etwas ratlos, wie ich nun entbinden würde aber Regina fand intuitiv sofort die richtige Position für mich. Ich hatte die Arme auf dem Sofa und die Beine auf der Matratze am Boden.

Das Einzige was für mich nun zählte war die Info, dass ich nun endlich pressen dürfte. Das war mein Stichwort!

Während den Wehen presste ich und in den Pausen sprach Regina mir Mut zu und erklärte mir, dass man das Köpfchen bereits sehen würde. Kurz darauf ging das Köpfchen wieder ein wenig zurück. Auch das spürte ich und es war super schön und unglaublich intensiv, dass alles so mitzubekommen und wahrzunehmen.

Dein wunderbarer Papa war immer an meiner Seite und sprach mir fortwährend Mut zu und sagte wie stolz er auf mich sei und wie gut ich das machen würde.

Um 18:30 Uhr war es dann soweit! Du hast das Licht der Welt erblickt! Was für ein durch und durch magischer Moment.

Die Nabelschnur war zweimal um deinen Hals und einmal um deinen Körper gewickelt (du warst immer sehr aktiv im Bauch ? ). Regina befreite dich sofort davon und ich konnte dich endlich hochheben und willkommen heißen! Diesen Moment voller Glück werde ich niemals vergessen!

Wir waren einfach überwältigt und überglücklich!

Ich konnte dich sofort an mich drücken, abküssen und dich willkommen heißen! Regina war unglaublich professionell und entspannt. Obwohl du ein wenig blau warst blieb sie ruhig und schon nach wenigen Minuten konnte man beobachten, dass du sofort an die Brust wolltest um zu Trinken.

Du hast sofort begonnen zu saugen und mir stiegen die Tränen in die Augen, da alles so reibungslos funktionierte. Nach einigen Minuten wurdest du sofort rosig im Gesicht. Ich konnte mein Glück kaum fassen und die Welt stand still. Ich war so dankbar, dass alles so geklappt hatte und ich dich endlich in meinen Armen halten und willkommen heißen dürfte.

Nach viel, viel Kuschelzeit kümmerte Regina sich noch um die Nachgeburt, welche sich dieses Mal problemlos löste. Ein minimaler kleiner Riss wurde von Regina mit 1 Stich genäht und dann begann Regina mich zu waschen und mich einzupacken, da ich begonnen hatte zu frieren.

Als ich versorgt war, haben wir dich gemeinsam gewogen und gemessen und dich schön warm kuschelig eingepackt.

Wir kuschelten uns gemeinsam auf das Sofa und genossen die ersten Minuten und Stunden! Alles war so herrlich entspannt und kuschelig.

Regina war wie eine kleine Fee. Sie räumte ruck zuck alles auf und hatte die Situation voll im Griff. Im Anschluss erledigte Sie das Organisatorische und bereits um 21 Uhr verabschiedete sie sich und wir waren mit dir, unserem kleinen Wunder, alleine.

Wir kuschelten zu Dritt auf dem Sofa und vergaßen die ganze Welt um uns herum. Alles hatte genauso geklappt, wie wir es uns vorgestellt und gewünscht hatten. Eigentlich war es fast schöner und magischer, als ich es mir je hätte erträumen können. Ich war bzw. bin immer noch unglaublich stolz auf uns, dass wir das so geschafft haben! Was für einen tollen Start du ins Leben hattest!

Wir konnten dich dann einfach mit in unser Bett nehmen und es war sofort so, dass wir uns ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen können.

Herzlich Willkommen EMILIA ?

In Liebe, deine Mama!