Mein Weg zur Hausgeburt

Meine ersten drei Kinder hatte ich ganz klassisch in der Klinik entbunden. Die Geburten liefen gut und die Hebammen waren klasse. Über eine Alternative zum Krankenhaus hatte ich mir bis zu dieser Schwangerschaft kaum Gedanken gemacht. Und auch in dem Geburtsvorbereitungskurs meines ersten Kindes wurden lediglich die verschiedenen Kliniken thematisiert. In dieser Schwangerschaft hatte ich Glück. Mein errechneter Entbindungstermin war im Sommer 2023. Anfang des Jahres lernte ich meine Hebamme für die Nachsorge kennen. Im Gespräch fragte sie mich nach meinen Wünschen und ich antwortete, am liebsten hätte ich eine Geburt wie bei den anderen Kindern – so natürlich wie möglich ohne jegliche Eingriffe. Auch eine ambulante Geburt konnte ich mir gut vorstellen. Daraufhin brachte sie zum ersten Mal eine Hausgeburt mit Regina ins Spiel. Ich kann sie gern kontaktieren und mich ganz unverbindlich mit ihr treffen.

Der Gedanke der Hausgeburt war zunächst seltsam. Ich hätte früher nie gedacht, einmal in Erwägung zu ziehen, zu Hause zu entbinden. Hielt ich es in der Vergangenheit eher für unverantwortlich und eigensinnig, bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass viele Eingriffe und Medikamente bei einer Geburt eigentlich nicht notwendig wären. Und auch das, was danach kommt (Abläufe im Krankenhaus, Zeitdruck der Krankenschwestern, kein Nachgespräch mit der Geburtshebamme, etc.) macht mich inzwischen nervös. Im Nachhinein könnte ich etliche Vorteile der Hausgeburt aufzählen.

Regina war sofort aufgeschlossen und bot an, vorbeizukommen, um mir alle meine Fragen zu beantworten. Wir lernten uns gegenseitig kennen und ich hatte auch das Gefühl, sie machte sich ein Bild von mir, inwieweit ich der Typ für eine Hausgeburt bin. Sie berichtete von einigen Geburten, klärte mich aber auch über mögliche Risiken auf. Ihr war wichtig zu betonen, dass nicht jede Hausgeburt auch zu Hause endet und diese in seltenen Fällen in das Krankenhaus verlegt wird. Hierfür übernimmt sie die volle Verantwortung. Es war beeindruckend, auf welchen Erfahrungsschatz Regina zurückgreifen kann. Wir fühlten uns gleich wohl bei ihr und entschieden uns, diesen Weg gemeinsam mit ihr zu gehen.

Wir vereinbarten einen Termin für ein Vorgespräch. Außerdem übernahm Regina die letzte Vorsorgeuntersuchung zwei Wochen vor dem errechneten Termin, damit wir uns noch besser kennenlernen konnten. Für mich war es eine völlig neue Erfahrung, die Vorsorgeuntersuchung bei einer Hebamme zu machen, auch wenn es im Prinzip alles Wichtige umfasst und der Untersuchung beim Frauenarzt keineswegs nachsteht. Im Gegenteil – ohne Praxisräume und Zeitdruck aufgrund der Vielzahl an Patienten gestaltet sich die Untersuchung nochmal persönlicher.

Drei Tage nach unserer gemeinsamen Vorsorgeuntersuchung setzten die Wehen ein. Von leichten Wehen am Vormittag steigerte sich zumindest die Intensität und die Regelmäßigkeit im Laufe des Tages. Als die anderen Kinder im Bett waren, kontaktierte ich Regina gegen 20 Uhr, die nach circa einer Stunde bei mir eintraf. Sie untersuchte regelmäßig die Herztöne unseres Kindes und unterstütze mich mithilfe von Wärmflasche, Massagen und Ölen, während ich auf dem Sofa lag und die Wehen veratmete. Ich genoss es, auf Standard-Maßnahmen der Klinik (Patientenaufnahme, Legen eines Zugangs, etc.) verzichten zu können.

Regina ging während der gesamten Zeit auf mich ein. Sie strahlte eine enorme Ruhe aus, arbeitete höchst professionell und hatte alles unter Kontrolle. Ich konnte mich voll auf sie verlassen. Auch ohne ständige Untersuchungen am Muttermund und CTG, wie ich das von meinen Krankenhausgeburten kannte, hatte sie ein Gefühl dafür, was als nächstes passiert. Die Geburt verlief aus meiner Sicht absolut unkompliziert und ich fühlte mich zu jeder Zeit bestens betreut.

Mit Reginas Hilfe erblickte unser Sohn kurz vor Mitternacht das Licht der Welt. Es war unbeschreiblich schön und einfach unglaublich. Ich konnte es noch gar nicht fassen, mein Kind zu Hause geboren zu haben. Wir lagen im Wohnzimmer und konnten in aller Ruhe unser Baby begrüßen. Und auch die Geschwisterkinder durften ihren kleinen Bruder gleich am Morgen kennenlernen.

Nach der Geburt übernahm Regina die Erstuntersuchung, räumte auf und verabschiedete sich schließlich bis zum nächsten Tag. Am übernächsten Tag besuchte sie uns nochmal, um das Blut für das Screening abzunehmen. Bei Fragen kann ich sie auch heute noch jederzeit anrufen und sie hat immer ein offenes Ohr für mich.

Es war ein Segen für uns, Regina kennenzulernen. Danke für diese unglaubliche Erfahrung!